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Anfangen, sagst du und guckst konzentriert, das ist mehr als ein neues Jahr und ein neuer Monat und eine neue Woche und ein neuer Tag.

Das ist mehr als sich morgens gründlich das Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen, so als hätte man später noch einen Termin beim Zahnarzt, und mehr, als sehr sorgfältig Buchstaben in einen neuen Kalender oder ein noch unbeschriebenes Notizbuch einzutragen. Das ist mehr als ein Hallo und ein Händedruck oder vielleicht eine Umarmung und ein schiefes Lächeln dazu. Das ist mehr als dieser nervige Smalltalk und das erste ernst gemeinte Kompliment, mehr als das Möbelschleppen durch Treppenhäuser, die ein bisschen muffig riechen und später dann nach Zuhause. Mehr als endlich die Laufschuhe aus dem Regal zu kramen, mehr als eine Unterschrift unter irgendeinem Vertrag, mehr als ein Versprechen, als ein Blickkontakt über ein paar Meter Entfernung.

Anfangen, das ist eigentlich gar keine Handlung, sagst du und legst die Stirn in Falten, damit man dich auch bloß ernst genug nimmt. Das ist vielmehr ein Gefühl, das man gar nicht so genau kontrollieren kann. Das dann plötzlich da ist, irgendwie seine Bahnen zieht durch ein Gehirn und einen Blutkreislauf, wie auch immer, und daraus resultiert dann eben, dass man sich so verhält, wie man sich verhält. Dass man die Laufschuhe heraus kramt. Möbel schleppt. Blicke durch den Raum wirft. Aber der Anfang vom Anfang, der ist eigentlich vollkommen unbewusst. Komisch, oder?