Als hätten wir uns gerade erst gewundert über die Unberechenbarkeit von Zeit.

Ein Tag eine Woche ein Monat, verschwommen. Wir rasen so hindurch, wir bleiben nicht an einem Ort, es gibt keinen Rhythmus und keine Gewohnheiten, wir klammern an nichts und erzählen uns hektisch von dem, was trotzdem alltäglich ist. Aufstehen, immer wieder, jaja, dann vergessen wir das Frühstück, uns brennt der Magen vom Kaffee, ein paar […]

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Draußen ein Sturm.

inanbetracht: Draußen ein Sturm und hier drinnen liegt etwas brach. Da sind Decken, Kissen, hier steht der Tee. Komm mir nicht mit Gemütlichkeit jetzt, bitte, komm mir nicht mit Gelassenheit, komm mir nicht mit Entspannung. Ich bin nicht gemütlich und nicht gelassen und nicht entspannt, nein, ich versuche, die Kaugumminächte in die Länge zu ziehen, […]

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Ein Mittag, ein Nachmittag, ein Abend, wir tun nichts, wir warten, wir haben doch gar nichts getan.

inanbetracht: Ein Brennen in der Lunge. Ein Kratzen in der Kehle. Die verdrehten Glieder voller schmerzender, entzündlich roter Muskeln; man muss sich das einmal bildlich vorstellen, sind das nicht Muskelfaserrisse, eigentlich, winzige, kleine Muskelfaserrisse? Ich hab das mal irgendwo gelesen, kann jedenfalls sein, vielleicht ist das auch einer dieser Mythen, eine dieser unbedeutenden Schlagzeilen; das […]

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Wenigstens etwas (874)

1000zeichen: VON SVENJA GRÄFEN Wir stolpern so durch halbe Tage, die am Abend zerfallen und sich aus Bruchstücken zusammensetzen. Dann fällt uns ein: es gab ein Zähneknirschen, ein Aufstehen, ein Gähnen am Frühstückstisch. Es gab ein Aufraffen, es wurden Schuhe angezogen und Türen abgeschlossen. Dann rannten wir zur Bahn und klammerten an Haltegriffen, dann nahmen […]

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Neulich im Kino.

Preisfrage: Was haben ein Boxer, ein Playmate und ein Stretching-Experte mit einer Kurzfilmnacht zu tun? Oh, äh, das sind vermutlich die Protagonist_innen eines interessanten, arty Filmes? Spoiler: Nö, sind sie nicht. Aber von vorn. Letztes Jahr habe ich einen Kurzfilm gedreht. Was macht man mit so einem Kurzfilm, außer ihn ins Internet zu laden und […]

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Heimat, I can’t feel you

Manchmal beneide ich Menschen, die in Städten aufgewachsen sind, weil sie Herkunftsfragen (scheinbar) so viel einfacher beantworten können. Bei mir ist es eine gefühlt ewige Erklärung. Woher ich komme? Aus Rheinland-Pfalz. Aus der Nähe von Koblenz. Nee, schon so achtzig Kilometer weiter weg. Nürburgring, Bitburg, Gerolstein. Kennste? Da irgendwo liegt ein Dorf namens Darscheid. You […]

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Hey, Ronja!

(Dies ist ein offener Brief an Ronja von Rönne.) Liebe Ronja, ich habe deinen Artikel  “Warum mich der Feminismus anekelt” gelesen. Zunächst vorweg: ich finde es in Ordnung, dass du deine Meinung äußerst, denn das ist ja dein gutes Recht. Ich finde es sogar in Ordnung, dass dies über ein großes Medium geschieht. Bloß finde […]

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Wir gehen verloren in einer zu lauten Welt.

Schon wieder ein Donnerstag, ich schrieb für inanbetracht: “manchmal gehen wir verloren in einer welt, die so laut um uns herum existiert, dass wir uns schlicht die ohren zuhalten müssen. die hände drücken gegen jeweils eine schädelseite, unter muskelkraft werden augenlider zusammen gepresst und es wird bedrohlich, sobald etwa ein geruch dazukommt, denn wie auch […]

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Stromausfall.

wenn der strom ausfällt: fallen zwei gut durchorganisierte haushälften so gut wie durchorganisiert in sich zusammen, sechs stockwerke mit je zwei wohnungen mit je drei menschen (mindestens) darin. die augen werden aufgerissen, dabei ist es, als würden sie zufallen, und gesichter fallen in abendessen, und die kerzen werden gesucht, die hat man doch da, die […]

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In Anbetracht der Welt schreiben wir.

Pauline Füg und ich schreiben auf inanbetracht in Anbetracht der Welt. Zum Beispiel: Manchmal gehe ich in Läden und lese halbe Sätze in beinah zu dicken Büchern. Ich ziehe Exemplare heraus, deren Rücken mir gefallen, Farbe, Typografie, Worte, Titel vielleicht, Namen, lese Sätze, halbe, ganze, auf wahllos aufgeschlagenen Seiten. (Ich meine nicht die kleinen Läden, […]

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