Nie so sehr das Aufbrechen, das Anhalten, das Zählen von Kilometern, nie so sehr das Bemerken von Entfernung.

Ich hätte nie so sehr freie Tage gebraucht wie jetzt; nie habe ich mich mehr nach etwas gesehnt, das nicht da ist, gerade, das vielleicht sehr simpel ist, es sähe womöglich so aus: liegen, irgendwo, oder in einer bequemen Position halbsitzen, ein Buch, mindestens 400 Seiten, ein kleiner Spannungsbogen, Sonnenmilchgeruch auf der Haut, eine Wiese, […]

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Man sitzt und zwar sich gegenüber.

Ich erzähle rückwärts eine Geschichte, pass auf. Das Ende geht so, wie ein Ende oft zu gehen scheint, 10: es endet mit einem Übrigbleiben. Und was übrig bleibt, wie man später bemerkt, auf dem Boden kniend und über die Dielen streichend mit schon aufgerauten Fingerkuppen, das sind ein paar winzige Nagellacksplitter in ein, zwei Farben. […]

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Wie ein Weltall sind uns die Köpfe.

Es sind jetzt auch dort Baustellen, wo wir vor einer Zeit gesessen haben, vor Wochen oder Monaten, als ein Minimalfrühling war, als wir uns Temperaturen entgegen schälen konnten. Dieser Tage werde ich unruhig beim Fahrradfahren, es macht mich aggressiv, wie die Menschen zu träumen scheinen, ihre Blicke werfen sie achtlos in den Himmel oder auf […]

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Als hätten wir uns gerade erst gewundert über die Unberechenbarkeit von Zeit.

Ein Tag eine Woche ein Monat, verschwommen. Wir rasen so hindurch, wir bleiben nicht an einem Ort, es gibt keinen Rhythmus und keine Gewohnheiten, wir klammern an nichts und erzählen uns hektisch von dem, was trotzdem alltäglich ist. Aufstehen, immer wieder, jaja, dann vergessen wir das Frühstück, uns brennt der Magen vom Kaffee, ein paar […]

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Draußen ein Sturm.

inanbetracht: Draußen ein Sturm und hier drinnen liegt etwas brach. Da sind Decken, Kissen, hier steht der Tee. Komm mir nicht mit Gemütlichkeit jetzt, bitte, komm mir nicht mit Gelassenheit, komm mir nicht mit Entspannung. Ich bin nicht gemütlich und nicht gelassen und nicht entspannt, nein, ich versuche, die Kaugumminächte in die Länge zu ziehen, […]

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Ein Mittag, ein Nachmittag, ein Abend, wir tun nichts, wir warten, wir haben doch gar nichts getan.

inanbetracht: Ein Brennen in der Lunge. Ein Kratzen in der Kehle. Die verdrehten Glieder voller schmerzender, entzündlich roter Muskeln; man muss sich das einmal bildlich vorstellen, sind das nicht Muskelfaserrisse, eigentlich, winzige, kleine Muskelfaserrisse? Ich hab das mal irgendwo gelesen, kann jedenfalls sein, vielleicht ist das auch einer dieser Mythen, eine dieser unbedeutenden Schlagzeilen; das […]

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Wir gehen verloren in einer zu lauten Welt.

Schon wieder ein Donnerstag, ich schrieb für inanbetracht: “manchmal gehen wir verloren in einer welt, die so laut um uns herum existiert, dass wir uns schlicht die ohren zuhalten müssen. die hände drücken gegen jeweils eine schädelseite, unter muskelkraft werden augenlider zusammen gepresst und es wird bedrohlich, sobald etwa ein geruch dazukommt, denn wie auch […]

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Stromausfall.

wenn der strom ausfällt: fallen zwei gut durchorganisierte haushälften so gut wie durchorganisiert in sich zusammen, sechs stockwerke mit je zwei wohnungen mit je drei menschen (mindestens) darin. die augen werden aufgerissen, dabei ist es, als würden sie zufallen, und gesichter fallen in abendessen, und die kerzen werden gesucht, die hat man doch da, die […]

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In Anbetracht der Welt schreiben wir.

Pauline Füg und ich schreiben auf inanbetracht in Anbetracht der Welt. Zum Beispiel: Manchmal gehe ich in Läden und lese halbe Sätze in beinah zu dicken Büchern. Ich ziehe Exemplare heraus, deren Rücken mir gefallen, Farbe, Typografie, Worte, Titel vielleicht, Namen, lese Sätze, halbe, ganze, auf wahllos aufgeschlagenen Seiten. (Ich meine nicht die kleinen Läden, […]

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